doctrina quarti fluvii harmoniae

Vom Ausbleiben der Harmonie

Seit den Tagen der Großen Thermen raunt die Lehre von einem vierten Strom, jenseits von Reinheit, Klarheit und Erneuerung. Er wird Harmonie genannt, doch nie ist er ganz ergriffen worden. Manche sagten, er sei das Schweigen zwischen den Tropfen, andere, das Rauschen, das bleibt, wenn man den Strahl verlässt.

Harmonie ist nicht Anfang und nicht Ende, sondern ein Zustand ohne Bruch. Wer sie findet, steht nicht mehr im Wasser und nicht mehr außerhalb, sondern ist selbst zum Tropfen geworden – getragen und tragend zugleich.

Die Alten hofften, Harmonie würde das Ziel der vierten Duschung sein, doch sie blieb aus. Man sagt: Sie wartet noch, verborgen im Nebel, unerreicht wie ein Paradies, das nur in Verheißungen glänzt. Darum lebt sie als Sehnsucht fort – ein Strom, der noch nicht fließt, doch den jeder hört, wenn das Wasser für einen Augenblick wärmer ist, als es sein dürfte.